Abschied, Erinnerung und Aufbruchsstimmung: Festakt im Hospiz anlässlich des 15-jährigen Jubiläums

Am 21. Juli gab es gleich mehrere besondere Anlässe im Dülmener Hospiz Anna Katharina, Mitglied im Verbund der Heilig-Geist-Stiftung, zu begehen. Im Rahmen einer Sommermatinee im Garten und Wohnbereich der Einrichtung kamen zahlreiche langjährige Wegbegleiter, Mitarbeitende, Netzwerkpartner, Ehrenamtler und Vertreter des Fördervereins Hospiz Anna Katharina zusammen.

Sie waren der Einladung von Martina Reykowski, Einrichtungsleitung, gefolgt, um gemeinsam nicht nur ihre ‚Stabsübergabe‘ an Nachfolgerin Rabea Brake und den Einstieg von Simon Radde als Pflegedienstleitung zu feiern, sondern auch, um auf nunmehr 15 Jahre Hospiz-Bestehen zurückzublicken. Zudem galt es die Skulptur einzuweihen, die die Sendener Künstlerin Uta Krüger-Plester in Gedenken an Martin Suschek und auch als Sinnbild für die bedeutende Arbeit des Hospizes eigens zu diesem Anlass kreiert hatte. Martin Suschek war bis Anfang 2020 Hospizleiter und und bis zu seinem Tod im Juni des vergangenen Jahres sozial-pflegerischer Vorstand der Heilig-Geist-Stiftung.
Offiziell gefeiert hatte man das Jubiläum des Hospizes Anna Katharina im November nicht. Neben den Corona-Regularieren hatte man aus Respekt gegenüber den gerade verstorbenen, für das Hospiz so wichtigen Menschen Brigitte Peter (Hauswirtschaft) und Martin Suschek auf einen Festakt verzichtet. Nun aber, sicher auch um dem ersten Jahrestag des Todes von Martin Suschek Rechnung zu tragen, sahen Martina Reykowski und Rabea Brake (bis dato Qualitätsmanagement Hospiz) die Einweihung und Einsegnung der Skulptur als idealen Anlass, alle besonderen Ereignisse zu bündeln und gemeinsam zurück – und vor allem in die Zukunft der Hospizarbeit - zu schauen.
Für Martina Reykowski, seit den ersten Tagen des Hospizes im November 2006 als Pflegedienstleitung an Bord, war der Tag spürbar emotional. „Menschen mit unheilbarer Erkrankung eine Vollendung ihres Lebens in Würde, Autonomie und Sinnerfüllung zu ermöglichen, die Begleitung der Zugehörigen, aber auch die Förderung der persönlichen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Sterben als Teil des Lebens waren für uns im Team immer klare Ziele“ so Martina Reykowski. Besonders auch in der Fort- und Weiterbildung hatte das Hospiz, federführend gesteuert von Rabea Brake und Martin Suschek, seit 2015 eine starke Rolle eingenommen. 2018 wurde schließlich das Projekt HPS (Hospizlich und palliativ stark!) ins Leben gerufen. Ziel war es, den hospizlich-palliativen Gedanken in allen Einrichtungen des Verbundes der Heilig-Geist-Stiftung zu stärken.
Das Hospiz heute nun „so gut aufgestellt als Einrichtungsleiterin zu übernehmen“, ist für Rabea Brake, eine „große Ehre“. Die 48-Jährige hatte selbst damals als Ehrenamtliche im Hospiz ihre ersten Erfahrungen gesammelt und ihr war schnell klar: „Das Füreinander-Dasein im Beruflichen wie auch im Privaten, das direkte und offene Gespräch, das habe ich vorher in keiner anderen Tätigkeit so erfahren.“ Bis heute verantwortete Rabea Brake nicht nur das Projekt HPS gemeinsam mit Kollegin Mandy Rode, sondern auch das Qualitätsmanagement. Gemeinsam mit Simon Radde als neue Pflegedienstleitung wird Rabea Brake nun die Arbeit des Hospizes weiter gestalten. Der 30-Jährige kennt das Hospiz ebenfalls als langjähriger engagierter Mitarbeiter und gelernter Krankenpfleger. Während seiner Zeit im Hospiz hatte er sich bis zur Pflegedienstleitung weiterqualifiziert und freut sich nun sehr über die neue Aufgabe.