Heilig-Geist-Stiftung in Dülmen

Hinweisgeberschutz

Warum hat mein Dienst­ge­ber eine Mel­de­stel­le ein­ge­rich­tet?

Grund ist das Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz, dass am 02.07.2023 in Kraft ge­tre­ten ist. Das Hin­SchG ist die Um­set­zung der EU-Whist­leb­lo­wer-Richt­li­nie in na­tio­na­les Recht. Der Schutz hin­weis­ge­ben­der Per­so­nen (Whist­leb­lo­wer) und sons­ti­ger von einer Mel­dung be­trof­fe­ner Per­so­nen soll ge­stärkt und es soll si­cher­ge­stellt wer­den, dass ihnen im Rah­men der Vor­ga­ben die­ses Ge­set­zes keine Be­nach­tei­li­gun­gen (Re­pres­sa­li­en­Ver­bot) dro­hen.

Wer darf mel­den?

Be­schrän­kung auf be­ruf­li­chen Kon­text:

In­for­ma­tio­nen über Ver­stö­ße fal­len nur in den An­wen­dungs­be­reich des Ge­set­zes, wenn sie sich auf den - auch ehe­ma­li­gen -Be­schäf­ti­gungs­ge­ber oder eine an­de­re Stel­le, mit der die hin­weis­ge­ben­de Per­son be­ruf­lich im Kon­takt steht/stand, be­zie­hen.

Was darf ge­mel­det wer­den, um in den An­wen­dungs­be­reich des Ge­set­zes zu fal­len?

Es dür­fen Ver­stö­ße ge­mel­det wer­den. Ver­stö­ße sind Hand­lun­gen oder Un­ter­las­sun­gen im Rah­men einer be­ruf­li­chen, un­ter­neh­me­ri­schen oder dienst­li­chen Tä­tig­keit, die rechts­wid­rig sind und Vor­schrif­ten oder Rechts­ge­bie­te be­tref­fen, die in den sach­li­chen An­wen­dungs­be­reich des § 2 Hin­SchG fal­len.

Hier wer­den zahl­rei­che Ver­stö­ße ge­nannt, z.B.

  • Ver­stö­ße gegen Straf­vor­schrif­ten,
  • die buß­geld­be­wehrt sind (mit Aus­nah­men),
  • Ar­beits­schutz, Ge­sund­heits­schutz, gegen das Min­dest­l­ohn­ge­setz, Vor­ga­ben des Ar­beit­neh­mer­über­las­sungs­ge­set­zes
  • gegen Re­ge­lun­gen des Da­ten­schut­zes, gegen die Si­cher­heit in der In­for­ma­ti­ons­tech­nik, gegen Vor­ga­ben des Um­welt­schut­zes.

Wie kann ich einen Hin­weis ab­ge­ben?

Hin­weis­ge­ben­de Per­so­nen haben die Wahl, ob sie sich an eine in­ter­ne Mel­de­stel­le des Un­ter­neh­mens oder eine ex­ter­ne Mel­de­stel­le beim Bun­des­amt der Jus­tiz wen­den.

Die hin­weis­ge­ben­den Per­so­nen sol­len je­doch , nach dem Wort­laut des Ge­set­zes, in den­je­ni­gen Fäl­len, in denen in­tern wirk­sam gegen den Ver­stoß vor­ge­gan­gen wer­den kann und sie keine Re­pres­sa­li­en be­fürch­ten, die Mel­dung an eine in­ter­ne Mel­de­stel­le be­vor­zu­gen.

Die ex­ter­ne Mel­de­stel­le er­rei­chen Sie unter:

https://​www.​bun​desj​usti​zamt.​de/​DE/​Mel​dest​elle​desB​unde​s/​Mel​dest​elle​desB​unde​s_​node.​html

Was ge­nau ist die in­ter­ne Mel­de­stel­le?

Wir haben un­se­ren Dach­ver­band, den Ca­ri­tas­ver­band für die Diö­ze­se Müns­ter e.V. (DiCV) , mit der Auf­ga­be der in­ter­nen Mel­de­stel­le be­traut. Diese hat einen ver­trau­li­chen Mel­de­ka­nal ge­schal­tet.

Nur die Mel­de­stel­len­be­auf­trag­ten des DiCV er­hal­ten Kennt­nis von Ihrer Mel­dung und be­glei­ten die wei­te­ren we­sent­li­chen Schrit­te der Auf­klä­rung. Un­be­fug­te Mit­ar­bei­ten­de des Un­ter­neh­mens er­hal­ten kei­nen Zu­griff auf Ihre Mel­dung. Sämt­li­che In­for­ma­tio­nen Ihrer Mel­dung wer­den gemäß dem Ver­trau­lich­keits­ge­bot des § 8 Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz im Hin­blick auf die Iden­ti­tät der hin­weis­ge­ben­den Per­son, der Per­so­nen, die Ge­gen­stand einer Mel­dung sind und der sons­ti­gen in der Mel­dung ggf. ge­nann­ten Per­so­nen streng ver­trau­lich be­han­delt.

Wie genau bin ich vor Re­pres­sa­li­en ge­schützt?

Er­lei­den Sie nach Ihrer Mel­dung oder Of­fen­le­gung eine Be­nach­tei­li­gung im Zu­sam­men­hang mit ihrer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit, so wird ver­mu­tet, dass diese Be­nach­tei­li­gung eine Re­pres­sa­lie ist. In die­sem Fall hat die Per­son, die Sie be­nach­tei­ligt hat, zu be­wei­sen, dass die Be­nach­tei­li­gung auf hin­rei­chend ge­recht­fer­tig­ten Grün­den ba­sier­te oder dass sie nicht auf der Mel­dung oder Of­fen­le­gung be­ruh­te.

Bei einem Ver­stoß gegen das Ver­bot von Re­pres­sa­li­en ist der Ver­ur­sa­cher ver­pflich­tet, Ihnen den dar­aus ent­ste­hen­den Scha­den zu er­set­zen. Wegen eines Scha­dens, der nicht Ver­mö­gens­scha­den ist, kann die hin­weis­ge­ben­de Per­son eine an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung in Geld ver­lan­gen.

Damit sind Sie nach Maß­ga­be des Hin­SchG z.B. ge­schützt vor:

  • Sus­pen­die­rung, Kün­di­gung oder ver­gleich­ba­re Maß­nah­men;
  • Her­ab­stu­fung oder Ver­sa­gung einer Be­för­de­rung;
  • Auf­ga­ben­ver­la­ge­rung, Än­de­rung des Ar­beits­or­tes, Ge­halts­min­de­rung, Än­de­rung der Ar­beits­zeit;
  • Ver­sa­gung der Teil­nah­me an Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men;
  • ne­ga­ti­ve Leis­tungs­be­ur­tei­lung oder Aus­stel­lung eines schlech­ten Ar­beits­zeug­nis­ses;
  • Dis­zi­pli­nar­maß­nah­me, Rüge oder sons­ti­ge Sank­ti­on ein­schließ­lich fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen;
  • Nö­ti­gung, Ein­schüch­te­rung, Mob­bing oder Aus­gren­zung;
  • Dis­kri­mi­nie­rung, be­nach­tei­li­gen­de oder un­glei­che Be­hand­lung;

Sieht das Ge­setz Sank­tio­nen wegen Falsch­mel­dun­gen vor?

Die hin­weis­ge­ben­de Per­son ist zum Er­satz des Scha­dens ver­pflich­tet, der aus einer vor­sätz­li­chen oder grob fahr­läs­si­gen Mel­dung oder Of­fen­le­gung un­rich­ti­ger In­for­ma­tio­nen ent­stan­den ist.

Zudem be­steht kein Schutz aus dem Hin­SchG vor Re­pres­sa­li­en.